Sonntag, 4. September 2016

Freundschaft

Dass eine meine besten Freundinnen heute ins ca. 250 Kilometer entfernte Karlsruhe zieht hat mich dazu veranlasst ein wenig über Freundschaft und freundschaftliche Liebe nachzudenken.

Es ist schon komisch. Damals als wir 16 waren, waren wir uns alle wahnsinnig wichtig. Wir redeten davon, dass wir immer in unserer Gruppe so zusammen bleiben werden. Dass wir immer fast jedes Wochenende miteinander verbringen werden, auch wenn wir einmal verheiratet wären und Kinder hätten. Wir haben fest daran geglaubt. Jede noch so kleine Streitigkeit innerhalb unserer Clique erregte sofort unsere höchste Besorgnis und besonders wir beide haben oft versucht die Einigkeit zu "retten". Und hey: man kann von uns beiden halten, was man möchte, das haben wir (fast) immer auch geschafft.

Es war das Schuljahr 2010/11, glaube ich. Für uns alle ein schweres aber auch unfassbar schönes Jahr; wenn nicht sogar zugleich DAS Schwerste UND Schönste. Genauso wie wir Könige in unserer Trauer und Melancholie waren, fanden wir für uns auch die Königlichkeit in der Freude an unserer Gemeinschaft. Eine Gemeinschaft, in der jeder, egal woher er kam oder was er zuhause war, stets willkommen war. Wir hielten uns und alles, was wir erlebten für unvergänglich, ja für unsterblich. Wenn ich daran denke, waren wir das auch. Ich liebe heute noch jeden von euch, dafür was ihr damals wart und was heute aus euch geworden ist.

Dass wir uns heute teilweise auseinandergelebt haben ist nicht schlimm. Einige sind umgezogen und einige sieht man einfach nicht mehr so oft. Aber ich bin froh über jeden von euch, den ich heute noch meinen Freund oder meine Freundin nennen darf.

Eigentlich ist dieser Text ein stückweit für dich Anna. Solltest du das mal lesen: eine Seite von mir, findet es sehr traurig, dass du wegziehst. Sie bedauert, dass sie nicht mehr "mal eben" bei dir vorbei fahren und dass es demnächst wohl selten Spieleabende mit Tonnen von Chips und Dips statt eines Abendessens im sogenannten Schweinestall geben wird.
Allerdings denkt sich die Seite auch: "Anna, wenn du schon für ein Studium wegziehst, dann solltest du das Studium besser so richtig rocken und uns alle stolz machen!" Dass du das tun wirst, so wie du es immer gemacht hast, ist uns allen klar!

Ich hoffe, dass wir uns sehr bald wieder sehen und ich hoffe, dass wir das im großen Kreis machen und über alte Zeiten reden werden. Denn du weißt ja von diversen Abenden auf dem Berg "Der Morgen danach (der meistens bis 17 Uhr geht) ist immer besser als die eigentliche Party!"